Additive sind zusätzliche Stoffe, die Kraftstoffen wie Benzin und Diesel zugeführt werden können. Dadurch soll der Kraftstoff angeblich optimiert werden, was sich positiv auf die Fahrleistung und die Erhaltung des Fahrzeugs ausüben soll. Doch die Wirksamkeit dieser zusätzlichen Mittel ist in der Autowelt hoch umstritten. Wir zeigen Ihnen, ob sich der Einsatz dieser Mittel lohnt oder ob alles doch nur eine clevere Marketing-Strategie der Hersteller ist.
Was bewirken Additive im Kraftstoff?
Glaubt man den Versprechungen, dann sollen die angepriesenen Wundermittel kurz gesagt alle negativen Einflüsse von Kraftstoffen wie z.B. Ablagerungen beseitigen und im Gegenzug die Motorleistung verbessern. Dabei lassen sich Additive sowohl für Benzin- als auch für Dieselfahrzeuge verwenden. Darüber hinaus sollen Additive den Motor des Fahrzeugs von innen vor Korrosion schützen.
Haben Additive echte Effekte oder handelt es sich hier eher um Marketing?
Das Positive gleich vorweg: Die offiziell verkauften Additive können dem Fahrzeug in der Regel zumindest nicht schaden. Sie lassen sich bei allen Fahrzeugtypen verwenden. Doch der Nutzen ist sehr umstritten, da diese Zusatzstoffe zudem relativ teuer sind. Pro Tankfüllung muss mit Kosten zwischen 1,50 und 15 Euro gerechnet werden. Man sieht jetzt bereits, dass sich der Preis für den ohnehin teuren Kraftstoff deutlich erhöht. Darüber hinaus wird von vielen Autoexperten die tatsächliche Wirksamkeit eher bezweifelt. Additive enthalten meist verschiedene Alkohole, Chlor- und Bromverbindungen, die Wasser binden und in Tests tatsächlich die Korrosion des Fahrzeugs minimieren konnten. Bei vielen modernen Fahrzeugen ist dies jedoch nicht notwendig.
Für wen lohnen sich Additive im Kraftstoff?
Die zusätzlichen Mittel lohnen sich (wenn überhaupt) meist eher bei älteren Fahrzeugen. Moderne Autos kommen auch ohne diese „Wundermittel“ bestens klar, so dass der Einsatz nur Geldverschwendung wäre. Bei besonders alten Fahrzeugen wie Oldtimern wirken sich jedoch diese Mittel teilweise positiv auf die Laufleistung aus und schützen das Fahrzeug vor Korrosion. Allerdings ist man nicht verpflichtet, zu jeder Tankfüllung dieses Mittel einzusetzen. Zudem wurde festgestellt, dass sich nur hochwertige Additive von Markenherstellern wirklich lohnen. Bei neuwertigen Fahrzeugen zeigen die Stoffe jedoch keine oder eine nur sehr geringe positive Wirkung. Wer also ein modernes Auto fährt und es zudem noch regelmäßig bewegt, kann auf den Einsatz dieser Wundermittel gut und gerne verzichten. Auch eine regelmäßige Wartung bei modernen Fahrzeugen ermöglicht den Verzicht auf Additive. Dazu gehört auch, dass man den Ölstand regelmäßig überprüft.
Aber auch für moderne Fahrzeuge können Additive manchmal interessant sein, dies gilt besonders dann, wenn das Auto länger steht. Fahrzeuge, die nicht regelmäßig bewegt werden und etwa nur in der Saison genutzt werden (Oldtimer, Zeitwagen, Cabrio usw.) können durch die Beimengung aufgefrischt werden. Dabei sollte man die Additive jedoch vor der Einlagerung beimengen, wenn man das Fahrzeug fertig für die Überwinterung macht.
Wie nutze ich Additive richtig?
Im Zuge des Tankvorgangs werden Additive entsprechend der Anleitung auf der Verpackung in den Tank gefüllt. Dabei sollte man genau schauen, welche Menge für eine Tankladung benötigt wird. Beim Kauf von Additiven sollte man zudem nicht unbedingt zum günstigsten Mittel greifen. Hier lohnt es sich, etwas mehr Geld auszugeben, um den gewünschten positiven Effekt zu ermöglichen. Zudem gibt es für unterschiedliche Kraftstoffe teilweise auch unterschiedliche Additive. Achten Sie beim Kauf deshalb genau, ob das Mittel für Ihr Fahrzeug geeignet ist. Bei Zweifeln hilft eine Nachfrage bei Mitarbeitern des Fachhandels für Autobedarf.
Fazit
Die tatsächliche Wirkung von Additiven wird oftmals überschätzt. Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass professionelle Additive dem Fahrzeug in der Regel nicht schaden, sich aber nur bei bestimmten Fahrzeugen lohnen. Moderne Fahrzeuge, die regelmäßig das ganze Jahr über bewegt werden, können auf den Einsatz von Additiven verzichten. Ältere Fahrzeuge oder Fahrzeuge, die länger stehen, können hingegen mit den Zusatzmitteln versorgt werden. Dabei sollte man allerdings nichts auf die günstigsten Mittel zurückgreifen – hochwertige Markenprodukte erzielen eher den erwünschten Effekt. Darüber hinaus sollte auch der hohe Preis für Additive im Hinterkopf behalten werden. Wenn ein älteres Fahrzeug ohne Liebhaberwert bereits kurz vor dem Weg auf den Schrottplatz steht und einen geringen Marktwert hat, lohnt sich auch hier der Einsatz von Additiven natürlich nicht mehr.
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