Autor: Redaktion LeasingTime.de
Jeden Tag spielen sich an Tankstellen in Deutschland kleine Dramen ab. In völliger Routine und wie schon hunderte Male zuvor wird noch schnell das Auto betankt - und plötzlich landet der falsche Kraftstoff im Tank. Tatsächlich passiert dieses Missgeschick häufiger, als Sie wahrscheinlich vermuten. Allein der größte Automobilklub des Landes - der ADAC - muss jeden Tag 10 bis 15 Mal ausrücken, weil Benzin und Diesel an der Zapfsäule verwechselt wurden. Deutlich schwerer als Benzin statt Diesel ist es übrigens, Diesel in einen Benzintank zu füllen - die Zapfpistole hat einen zu großen Durchmesser. Aber auch diese Variante kennen die Pannenhelfer - und geben wichtige Tipps zur Ersten Hilfe für Ihr Auto.
Die wichtigste Information vorweg: Wenn Sie erkennen, dass Sie falsch getankt haben, starten Sie unter keinen Umständen Ihr Fahrzeug. So ersparen Sie sich meist hohe Reparaturkosten oder können diese zumindest geringer halten. Bemerken Sie die Verwechslung noch an der Zapfsäule, lassen Sie den Motor gar nicht erst an. Ist der falsche Kraftstoff nur im Tank und noch nicht im Motor, kann das Missgeschick mit etwas Glück schon mit dem Leerpumpen des Benzin- oder Dieseltanks behoben werden. Von früher oft gegebenen Tipps, etwa bei versehentlich getanktem Diesel einfach den Tank mit Benzin aufzufüllen, sollten Sie speziell bei modernen Fahrzeugen unbedingt Abstand nehmen. Lassen Sie sich diesbezüglich auf jeden Fall vom Pannenhelfer und/oder dem Fachpersonal der Tankstelle beraten und starten Sie keine eigenen Experimente. Starten Sie niemals ein Fahrzeug, das mit Benzin statt Diesel betankt wurde. Es drohen schon im Leerlauf Schäden am Motor und der Einspritzdüsen, die eine teure Reparatur notwendig machen. Besonders groß ist die Gefahr bei modernen Diesel mit empfindlichen Common-Rail- und Pumpe-Düse-Triebwerken.
Es muss nicht zwingend Benzin und Diesel verwechselt werden, oft wird auch einfach eine „falsche“ Benzinsorte getankt. Tanken Sie beispielsweise den Kraftstoff E10, obwohl Ihr Auto zu den Fahrzeugen zählt, dessen Motor nur E5 verträgt, muss lediglich der Tank entleert werden. Sie können in der Regel sogar kurze Strecken mit E10 fahren und werden normalerweise keine Motorprobleme bekommen. Die Gefahr eines Motorschadens steigt, je länger Sie mit E10 statt E5 fahren. Hier drohen vor allem langfristige Motorschäden, Sie sollten bei einer falschen Betankung die Konzentration von E10 also durch Nachtanken reduzieren. Eher selten verursacht normales Super Probleme an einem Fahrzeug, das eigentlich für Super Super Plus beziehungsweise spezielle „100-Oktan-Kraftstoffe“ bestimmt ist. Vermeiden Sie eine hohe Motordrehzahl und starke Belastungen und tanken schnellstmöglich den passenden Treibstoff nach. Dauerhafte Schäden sind hier aber eher nicht zu erwarten.
Nicht selten bemerken Autofahrer das falsche Betanken des Fahrzeugs leider nicht direkt beim Tanken, sondern erst nach der Weiterfahrt. Ein plötzlicher Leistungsverlust oder ein stotternder Motor nach dem Auftanken können ein klarer Hinweis auf eine Verwechselung an der Tanksäule sein. Halten Sie bei nächster Gelegenheit an sicherer Stelle an, überprüfen Sie den Tankbeleg auf die Kraftstoffart und fahren Sie dann unter keinen Umständen weiter. Jeder weitere Motorstart vergrößert die Gefahr teurer Schäden, bei denen zahlreiche Motorkomponenten getauscht werden müssen. Übrigens: Schätzen Sie sich glücklich, wenn der Motor an der Zapfsäule gar nicht erst startet. Bei einem Startversuch wird nur relativ wenig Kraftstoff in den Motor geführt, was dazu beitragen kann, Schäden gering zu halten.
Die Verwechslung an der Tanksäule kann zu einem teuren Missgeschick werden, für das Sie selbst verantwortlich sind. Versicherungen haften in der Regel nicht für Schäden durch falschen Kraftstoff im Tank. Steuerlich absetzbar sind die die Reparaturkosten ebenfalls nicht. 2013 hat der Bundesfinanzhof die steuerliche Absetzbarkeit als Werbungskosten für nicht rechtmäßig erklärt. Anders sieht es jedoch aus bei unwissentlicher Falschbetankung. In Süddeutschland wurden die Vorratstanks einer Tankstelle versehentlich mit Diesel statt Benzin befüllt. Zahlreiche Autofahrer tankten im guten Glauben an der richtigen Zapfsäule und fuhren mit Diesel statt Benzin los. Zahlreiche Fahrzeuge mussten daraufhin in die Werkstatt. Für die Kosten ist schlussendlich die Versicherung der Spedition aufgekommen. Das falsche Betanken lässt sich durch eine erhöhte Aufmerksamkeit an der Zapfsäule vermeiden. Prüfen Sie insbesondere bei einem neuen oder geliehenen Fahrzeug die Kraftstoffart vor dem Tanken lieber einmal zu oft als einmal zu wenig, wenn Sie sich nicht sicher sind. Hinweise dazu finden Sie im Handbuch oder im Tankdeckel. Die Zapfpistolen für Benzin und Diesel sind zudem unterschiedlich groß. Sitzt der Tankrüssel zu locker oder passt nur mit Gewalt in den Tankstutzen, haben Sie vermutlich falsch zugegriffen. Riskieren Sie in diesem Fall ruhig einen zweiten Blick – das erspart den Ärger an der Zapfsäule.
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