Für das Gros der Autofahrer eine Selbstverständlichkeit: durch den Winter nur mit Winterreifen! Aber wann ist der richtige Zeitpunkt, wieder auf Sommerreifen zu wechseln? Viele halten sich an die Faustregel für den Einsatz von Winterreifen, die da lautet „von O bis O“, also von Oktober bis Ostern. Allerdings: Weder das Wetter noch Ostern kennen feste Termine, mal sind die Osterfeiertage schon Ende März, mal erst Ende April. Nehmen Sie also den Radwechsel erst dann in Angriff, wenn die Temperaturen dauerhaft hoch genug sind. Zu weit hinausschieben indes sollte man ihn auch wieder nicht, da das Fahren mit Winterbereifung bei hohen Temperaturen seine Nachteile hat. Einen gesetzlichen Stichtag zum Reifenwechsel gibt es übrigens nicht – in Deutschland kennt die Gesetzgebung nur eine „situative Winterreifenpflicht“. Schließlich verläuft der Jahreszeitenübergang von Jahr zu Jahr und Region zu Region immer wieder anders.
Wechsel auf Sommerreifen – eine Frage der Temperatur
„Sieben Grad plus“ ist nach Ansicht von Experten der Celsiusgrad, der Winter- von Sommerreifen scheidet. Wechseln Sie also erst dann auf Sommerreifen, wenn die Temperaturen dauerhaft über dieser Marke liegen. Berücksichtigen Sie dabei auch, dass in den Nacht- und frühen Morgenstunden auch bei schönem Frühlingswetter oft noch Temperaturen um den Gefrierpunkt herrschen.
Hoher Verschleiß bei Einsatz von Winterreifen im Sommer
Vielleicht fragen Sie sich, ob der Wechsel zu Sommerbereifung nicht genauso unnötig ist wie die Umstellung der Uhren auf Sommerzeit. Sagen wir so: Sie tun nichts Verbotenes, wenn Sie im Sommer mit Winterreifen fahren – aber auch nichts Gutes. Winterreifen bestehen aus einer weicheren Gummimischung als Sommerreifen, was bei hohen Temperaturen nur Nachteile bringt: Die Profilblöcke werden weich, und die Folgen sind höherer Profilverschleiß, schwammiges Fahrverhalten und längere Bremswege. Ganz nebenbei steigt durch den höheren Rollwiderstand auch der Benzinverbrauch. Fazit: Über die Zeitumstellung lässt sich streiten – aber der Wechsel auf Sommerreifen lohnt den Aufwand und die Kosten.
Nachts kann es noch kalt werden
Wie bereits angedeutet: Mögliche Nachtfröste sollten nicht unterschätzt werden, auch wenn das Thermometer im Frühling tagsüber bereits zweistellige Temperaturen zeigt. Wenn Sie sich morgens schon sehr früh auf den Weg zur Arbeitsstelle machen müssen, sollten Sie lieber etwas zu spät als zu früh auf Sommerreifen wechseln. Bei plötzlich auftretender Reifglätte im Zuge von Nachtfrösten haben Sie sonst nämlich das Problem, dass Sie mit Sommerreifen sich und andere gefährden und außerdem mit Bußgeld und einem Punkt in Flensburg rechnen müssen – denn laut Gesetz dürfen Sie das sommerbereifte Fahrzeug bei überraschend auftretendem Frost mit Glätte gar nicht erst in Bewegung setzen. Bild: © singkham / Adobe Stock
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