Was muss bei einer Anhängerkupplung beachtet werden?
Eine Anhängerkupplung stellt ein Ausstattungsmerkmal dar, welches bei einigen Fahrzeugmodellen bereits vorhanden ist. Auch ist es bei den meisten Modellen möglich, eine solche später noch nachzurüsten. Die Anhängerkupplung dient dazu, das Auto mit einem passenden Anhänger zu versehen. In erster Linie kommt sie zum Einsatz, wenn es darum geht, einen Anhänger zu ziehen. Dies kann zum Beispiel bei einem Umzug der Fall sein, wenn Möbel transportiert werden sollen. Aber auch für eine Urlaubsreise, um einen Wohnwagen zu ziehen, ist eine Anhängerkupplung sehr nützlich. Allerdings gibt es bei der Verwendung einiges zu beachten.
Passende Nachrüstung
Um eine Anhängerkupplung nachzurüsten, ist es wichtig, dass diese auch zum jeweiligen Fahrzeugtyp passt. Am besten eignet sich daher ein System, welches direkt vom entsprechenden Autohersteller angeboten wird, denn hier ist sichergestellt, dass die Kupplung für die Fahrzeuggenehmigung schon geprüft wurde und genau passt. Außerdem müssen Sie darauf achten, dass der Elektrosatz mit dem Anhängerbetrieb identisch ist. Als Alternative kann auch eine Anhängerkupplung von einem Drittanbieter in Frage kommen. Allerdings besitzen diese nicht immer automatisch eine Typgenehmigung und Sie müssen dann möglicherweise eine Eintragung beim TÜV erledigen. Im Vorfeld sollten Sie zudem unbedingt klären, ob Sie eine 7- oder 13-polige Anhängersteckdose benötigen. Unter Umständen wird zudem ein spezielles Steuergerät benötigt. Dieses muss dann von einer Werkstatt für die Nutzung freigeschaltet werden.
Anfallende Kosten
Das Nachrüsten einer Anhängerkupplung ist nicht in wenigen Minuten erledigt, denn der Stoßfänger am Fahrzeug muss meist abgeschraubt werden. Die Materialkosten fallen je nach Autotyp und Art der Kupplung unterschiedlich hoch aus. So kostet zum Beispiel eine starre Anhängerkupplung in der Regel weniger als eine abnehmbare. Die Kosten bewegen sich daher meist in einem Rahmen von etwa 200 bis 600 Euro. Dazu kommt noch ein Elektrosatz von gut 100 Euro. Wenn Sie das Vorhaben in einer Werkstatt erledigen lassen, kommen natürlich noch Kosten für die Montage hinzu. Einige Werkstätten bieten einen solchen Einbau zu einem Festpreis an, hier können Sie daher im Vorfeld genau kalkulieren, was die Nachrüstung am Ende kostet und sind auf der sicheren Seite. Wichtig: Nutzen Sie ein Leasingfahrzeug, sollten Sie vor baulichen Maßnahmen und Veränderungen am Auto im Zweifelsfall Rücksprache mit Ihrem Leasinggeber beziehungsweise dem Händler und/oder der Leasinggesellschaft halten.
Das Nachrüsten erfordert Fachwissen
Wenn Sie an Ihrem Fahrzeug eine Anhängerkupplung nachrüsten wollen, können Sie dies vom Prinzip her selber erledigen – das gilt allerdings nur, wenn Sie entsprechende Fachkenntnisse haben. Ansonsten sollten Sie den Einbau lieber von einem Fachmann erledigen lassen. Wichtig ist vor allem, dass die vorhandene Elektrik genau zum Fahrzeug passt. Zudem muss gewährleistet sein, dass Blinker und Bremsleuchten einwandfrei am Anhänger funktionieren, ansonsten ist ein Bußgeld fällig und das Gespann ist nicht verkehrssicher. Bei der Installation vom Elektrosatz müssen die Signale vom Auto und Anhänger perfekt funktionieren, denn dies stellt einen wichtigen Sicherheitsaspekt dar. Wenn es sich um ein neueres Fahrzeugmodell handelt, kommt in den meisten Fällen eine 13-polige Steckervariante zum Einsatz. Seit 2011 ist in den Autos ein elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) verbaut, welches unter Umständen von einer Werkstatt genau angepasst werden muss. Hierzu wird ein passendes Softwareupdate aufgespielt. Dadurch wird erreicht, dass der Anhänger eine hohe Stabilität bekommt und bei einer Fahrt nicht so leicht ins Schlingern kommt.
Worauf sollte man außerdem achten bei der Nutzung einer Anhängerkupplung?
Wenn eine Anhängerkupplung am Fahrzeug nachgerüstet wurde, ist es wichtig, auch darauf zu achten, welche Anhänger überhaupt verwendet werden dürfen. Wurde der Führerschein vor dem Jahr 1998 erworben, darf ein Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen nicht überschritten werden. Dabei handelt es sich um das Gewicht des Fahrzeug und des Anhängers. Gültige Führerscheine nach 1999 dürfen nur ein Gesamtgewicht von 3,5 Tonnen ziehen. Ansonsten ist es erforderlich, eine zusätzliche Prüfung abzulegen. Beim Fahren mit einem Anhänger ist es ganz wichtig, auf die jeweilige Geschwindigkeitsregelung zu achten. Auf Bundesstraßen und Autobahnen gilt dazu ein Tempo von maximal 80 km/h. Liegt eine spezielle Begutachtung vom TÜV vor, darf ein zulässiges Tempo von 100 km/h gefahren werden. Eine solche Genehmigung können Sie sich in die Fahrzeugpapiere eintragen lassen. Besonders bei längeren Strecken auf Autobahnen, etwa bei Urlaubsfahrten, kann dies durchaus ein Vorteil sein, der viel Zeit erspart. Das Fahren mit einem Anhänger erfordert am Anfang viel Geduld und Fingerspitzengefühl. Daher ist es ratsam, ein solches Vorhaben auf einer unbefahrenen Straße oder einem großen Parkplatz erst mal zu üben, sofern es die Verkehrslage zulässt. Besonders das Anfahren und Abbremsen erfordert viel Übung. Der schwierigste Teil ist zudem sicherlich das rückwärts Einparken mit einem Anhänger.
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