Autor: Redaktion LeasingTime.de
Einen guten Gebrauchtwagen zu finden, ist häufig alles andere als leicht. Schließlich ist es teilweise nicht mehr nachweisbar, was der Wagen schon alles „erlebt“ hat. Hatte der Wagen einen Unfall, sinkt sein Marktwert dadurch enorm ab, selbst wenn alle aus dem Unfall entstanden Mängel beseitigt wurden. Der unfallfreie Status kann nicht mehr erreicht werden. Genau diese Tatsache lockt natürlich viele Verkäufer dazu, zu verschweigen dass es sich um einen Unfallwagen handelt. Wie Sie einen solchen dennoch erkennen und auf was Sie achten müssen, falls Sie den Wagen trotzdem erwerben möchten, erfahren Sie hier.
Für den Laien, der schließlich nicht jeden Tag einen Gebrauchtwagen erwirbt, ist es häufig nur schwer erkennbar, ob es sich um einen Unfallwagen handelt oder nicht.
Der Lack verrät Ihnen am einfachsten, ob der Wagen einen Unfall hatte. Nicht nur die direkte Beschädigung, sondern auch eine (teilweise) Neulackierung sollte Ihnen verdächtig vorkommen. Fragen Sie gezielt nach, warum eine Nachlackierung erfolgt ist. Gerät der Verkäufer hier ins Stottern oder ergibt die Aussage nur wenig Sinn, dürfte die wahre Antwort schnell klar sein. Besichtigen Sie einen Gebrauchtwagen deshalb nach Möglichkeit auch immer nur bei optimalen Lichtverhältnissen beziehungsweise bei Tageslicht. Das schließt die Besichtigung in der Dämmerung oder in einer Garage aus.
Natürlich kann der Wagen nach seinem Unfall auch professionell lackiert worden sein. Versuchen Sie in einem flachen Winkel, also seitlich, auf den Lack zu blicken. Die Reflexionen verraten meistens sehr schnell, ob eventuell nachlackiert wurde oder zumindest ein entsprechender Verdacht begründet ist.
Ein so genannter Lackschichtenstärkemesser dürfte den meisten Laien nicht bekannt sein. Jedoch erweist sich dieser beim Kauf eines Gebrauchten als sehr praktisch. Denn dieses kleine Gerät kann Ihnen anzeigen, wie dick der Lack an welcher Stelle ausfällt. Hatte der Wagen einen Unfall, entstehen dabei meist Vertiefungen in Form von Dellen oder Kratzern. Diese werden dann gerne mit Spachtelmasse aufgefüllt, da es sich dabei um eine sehr kostengünstige Form der „Reparatur“ handelt. Im Anschluss wird die Stelle dann lackiert. Bei einer guten Farbauswahl ist die Stelle im Nachhinein mit bloßem Auge nicht mehr zu erkennen. Ein Magnet kann übrigens ebenso verwendet werden. Fällt die magnetische Anziehung an einer Stelle deutlich ab, dann wurde hier vermutlich mit Spachtelmasse nachgeholfen.
Ist der Wagen in einen Unfall verwickelt und dies soll im Nachhinein nicht mehr sichtbar sein, dann werden meist ganze Teile ausgetauscht. Diese passen jedoch nur selten so perfekt, wie die Originalteile. Fahren Sie deshalb mit der flachen Hand über die Spalten (Übergang von einem Bauteil zum nächsten Bauteil) und sehen Sie sich die Spaltmaße genau an, etwa an den Türen, der Motorhaube oder den Kotflügeln des Fahrzeugs. Unregelmäßigkeiten oder starke Abweichungen von einer zur anderen Seite deuten auf einen Austausch hin.
Besonders häufig werden bei einem Unfallwagen die Türen ausgetauscht. Das lässt sich jedoch manchmal bereits am Klang erkennen. Lassen Sie die Tür hierfür mehrfach zufallen. Entsteht ein eher ungewohntes Geräusch oder unterscheiden sich die Geräusche je nach Tür deutlich, sollten Sie stutzig werden.
Der Unfallwagen birgt häufig das große Problem, dass nicht genau gesagt werden kann, was alles mit Sicherheit bei dem Unfall beschädigt wurde. So kann es schnell zu unerwarteten Kosten für die benötigten Reparaturen kommen. Besonders wenn es sich nicht nur um einen Lackschaden handelt, sondern beispielsweise die Achse des Wagens betroffen ist oder die Karosserie insgesamt verzogen ist, sollten Sie vorsichtig sein. Denn dann kann es auch zu Schwierigkeiten beim Fahrverhalten kommen. Und auch der TÜV könnte bei einem solchen Fahrzeug für Probleme sorgen.
Der Kauf eines Unfallwagens hat hingegen den Vorteil, dass Sie hier theoretisch oft richtig viel Geld sparen können. Das ist vor allem dann der Fall, wenn es sich nur um einen äußerlichen Schaden handelt. Besonders oberflächliche Kratzer oder Parkrempler lassen den Kaufpreis dann schnell sinken. Wenn Sie obendrein in der Lage dazu sind, den Schaden selbst zu beheben oder wenn Sie Kontakte haben, um dies relativ kostengünstig durchführen zu lassen, kann sich der Kauf für Sie lohnen. Dies gilt auch dann, wenn Sie die oberflächlichen Beschädigungen, Kratzer oder Beulen nicht weiter stören. In diesem Fall bekommen Sie bei einem Unfallwagen unter Umständen gute, einwandfreie Technik zu einem günstigen Preis.
Achten Sie dennoch darauf, wie gravierend die Mängel tatsächlich sind, da äußerlich sichtbare Schäden manchmal nur die „Spitze des Eisbergs“ bilden. Ein Gutachten von einem Fachmann kann hier nicht schaden, da bei einem Unfallwagen besonders gründlich auf den Zustand zu achten ist.
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