Pfütze unter dem Auto: Kondenswasser von der Klimaanlage?

Pfütze unter dem Auto: Kondenswasser von der Klimaanlage?

Es ist wohl der Schrecken eines jeden Autofahrers – ein großer Fleck unter dem Fahrzeug, austretende Flüssigkeit. Vor allem im Sommer kommt es immer wieder vor, dass Fahrzeugbesitzer nach dem Abstellen ihres Vehikels austretende Flüssigkeit bemerken, oder einen Fleck, wenn sie zum abgestellten Fahrzeug zurückkehren. Häufig besteht allerdings kein Grund zur Sorge, denn der Fleck unter dem Fahrzeug wird durch austretendes Kondenswasser der Klimaanlage verursacht. In jeder Klimaanlage fällt Kondenswasser an, besonders dann, wenn das Fahrzeug gerade abgestellt wurde. Das liegt daran, dass warme Luft viel Feuchtigkeit aufnehmen kann. Wird die Luft heruntergekühlt, entsteht Kondenswasser. Austretendes Kondenswasser der Klimaanlage ist durchsichtig und geruchslos – eben Wasser. Bei hohen Außentemperaturen sollte die Pfütze unter dem Auto normalerweise recht schnell verdunsten. Ein Blick unter die Motorhaube schadet im Zweifel natürlich jedoch nie, so können Sie etwaige Undichtigkeiten im Motorraum schnell lokalisieren.

Welche Flüssigkeiten noch austreten können

Neben dem Kraftstoff, sei es Benzin oder Diesel, werden an Bord eines modernen PKW zahlreiche weitere Flüssigkeiten mitgeführt, die für den Betrieb des Motors oder andere Zwecke benötigt werden. Motoröl als unverzichtbarer Schmierstoff, Kühlwasser für die Kühlung des Motors, Scheibenwaschwasser zur Reinigung der Windschutzscheibe und weitere Flüssigkeiten, wie beispielsweise die Bremsflüssigkeit. Tritt Flüssigkeit aus dem Motorraum aus und sammelt sich unter dem Fahrzeug, ist es vorteilhaft, die verschiedenen Flüssigkeiten unterscheiden und einordnen zu können. Hierzu kann es hilfreich sein, austretende Flüssigkeit mit einem Gefäß oder Tuch aufzufangen oder Flüssigkeit von dem entstandenen Fleck mit einem Küchentuch oder Papiertaschentuch aufzunehmen. Optisch lässt sich der austretende Stoff oftmals leicht einordnen. Kennt man sich ein wenig aus, kann auch die Nase weiterhelfen.

Scheibenwaschwasser, Kühlflüssigkeit und Bremsflüssigkeit

Austretendes Scheibenwaschwasser, sei es durch einen gerissenen Behälter oder einen abgerutschten Schlauch, können Sie relativ leicht einordnen. Zumeist wird kein reines Wasser in der Scheibenwaschanlage verwendet, sondern dies mit einem Zusatz oder Frostschutz versehen. Das austretende Scheibenwasser hat demnach einen typischen Geruch und ist je nach verwendetem Zusatz auch blau, grün, gelb oder rot eingefärbt. Möglicherweise haben Sie das Gemisch selbst eingefüllt und erkennen es sofort. Durch einen beschädigten Schlauch kann jedoch auch die Kühlflüssigkeit des Motors austreten und auch ein Defekt des Kühlers selbst kann vorliegen. Die Kühlflüssigkeit ist in der Regel ebenfalls eingefärbt und zeigt eine dünnflüssige Konsistenz. Vorsicht: In der Kühlflüssigkeit befindet sich giftiges Glykol. Auch austretende Bremsflüssigkeit sollten sie lieber nicht mit bloßen Händen berühren, sie ist ebenfalls giftig und zudem hautreizend. Bremsflüssigkeit kann ähnlich wie Benzin riechen und grünlich schimmern. Übrigens: Ein Fahrzeug, bei dem Bremsflüssigkeit austritt, sollte auf keinen Fall mehr aus eigener Kraft bewegt werden!

Benzin, Diesel und Öl

Benzin ist durchsichtig und lässt sich relativ einfach am stechenden Geruch erkennen - es riecht eben typisch nach Benzin. Die Flüssigkeit verdunstet relativ schnell, dies wiederum kann bei nicht unerheblichem Austritt jedoch auch zur Bildung von explosiven Gasen führen. Auch Diesel verströmt einen typischen Geruch und hat zudem eine schmierige Konsistenz. Austretendes Motoröl hat mitunter keinen allzu starken Eigengeruch, kann anhand der öligen und schmierigen Konsistenz jedoch zumeist einfach erkannt werden. Ein Fahrzeug, aus dem Treibstoff oder Öl austritt, sollte nicht mehr bewegt werden. In diesem Fall sollten Sie das Fahrzeug umgehend in eine Werkstatt abschleppen lassen oder einen Pannendienst verständigen. Treten größere Mengen Benzin, Diesel oder Öl aus, ist der Stoff bereits ins Erdreich gelangt oder hat sich auf der Straße verteilt, sollte zudem umgehend die Feuerwehr verständigt werden.

Was Sie gegen Kondenswasserflecken tun können

Werden die Wasserflecken unter dem Fahrzeug als störend empfunden, sei es, weil das Kondenswasser in der Garage abtropft, sei es, weil der Fahrzeugbesitzer häufig von Mitmenschen auf die aus seinem Fahrzeug austretende Flüssigkeit aufmerksam gemacht wird, stellt sich die Frage, wie Abhilfe geschaffen werden kann. Eine Möglichkeit wäre natürlich, die Klimaanlage nicht zu betreiben, was für die meisten Menschen zweifellos keine Alternative darstellt. Was können sie dennoch tun, um Kondenswasserflecken unter dem Fahrzeug zu vermeiden? Mitunter kann es helfen, die Klimaanlage bereits einige Kilometer vor dem jeweiligen Fahrtziel abzuschalten. Dies hilft auch, im Hochsommer einen "Hitzeschock" beim Aussteigen aus dem Fahrzeug zu vermeiden - den für viele Menschen äußerst unangenehmen Moment beim Übergang von der klimatisierten Fahrzeugluft zur heißen Umgebungstemperatur.

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