Darum sind hohe Drehzahlen „Gift“ für einen kalten Motor

Darum sind hohe Drehzahlen „Gift“ für einen kalten Motor

Nach dem Starten des Motors ist dieser noch kalt und benötigt einige Zeit, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Das Motoröl ist sehr zähflüssig und kann die verschiedenen Bauteile während dieser Phase noch nicht optimal schmieren. Werden dem Motor jetzt sofort hohe Drehzahlen abverlangt, kann der Schmierfilm abreißen und ein teurer Motorschaden wäre die Folge. Eine trockene Reibung kann zudem bereits nach kurzer Zeit den Verschleiß erhöhen oder sogar zu einem „Kolbenfresser“ führen. Während der Kaltstartphase sollten Sie vor allem darauf achten, beim Anfahren überhöhte Drehzahlen zu vermeiden, denn eine nur eine vernünftige Fahrweise kann das Autoleben deutlich verlängern.

Motorteile werden unterschiedlich warm

Da ein Motor aus verschiedenen Bauteilen besteht, werden diese unterschiedlich schnell warm. Nicht nur das Öl muss dabei eine optimale Konsistenz erreichen, sondern auch die Kühlflüssigkeit. Wird nun nach dem Losfahren dem Motor gleich viel abverlangt, kann dies einen höheren Ölverbrauch zur Folge haben und die Kompression des Motors verschlechtert sich. Zudem werden bestimmte Bauteile so stark beansprucht, dass sie schneller altern und unter Umständen auch schneller kaputt gehen.

Motoröl im kalten Zustand schmiert deutlich schlechter, als wenn es warm ist. Denn es ist sehr zäh und erst durch eine ansteigende Betriebstemperatur kommt es zu einer Erhöhung der Elastizität. Zudem muss sichergestellt sein, dass dieser essentielle Betriebsstoff an alle wichtigen Schmierstellen im Motorbereich gelangt. Wenn von einem warmen Motor gesprochen wird, hat dieser eine Temperatur von 60 bis 80 Grad erreicht. Einige Fahrzeugmodelle, gerade Old- oder Youngtimer, besitzen noch eine Öldruckanzeige, wo gut ablesbar ist, ob dieses bereits in einem sehr schmierfähigen Zustand ist. Eine solche Anzeige kann zudem bei Bedarf auch nachgerüstet werden.

Wird ein Fahrzeug im kalten Zustand auf Dauer „sportlich“ gefahren, können sich Spannungsrisse im Zylinderkopf bilden. Besonders Fahrzeuge mit einem Turbolader leiden sehr stark darunter und der Turbo kann schneller altern oder im schlimmsten sogar ganz kaputt gehen.

Langzeitschäden

Wenn ein Motor nicht ordnungsgemäß warmgefahren wird, können bereits nach kurzer Zeit erste Anzeichen von Schädigungen zum Vorschein kommen. Dies kann eine schlechtere Kompression sein, so dass der Motor nicht mehr rund läuft oder nicht mehr die volle Leistung abrufen kann. Auch kann auf Dauer der Ölverbrauch deutlich ansteigen, was sich zum Beispiel negativ bei den Abgaswerten bemerkbar macht, zumal immer wieder neues Öl nachgekippt werden muss. Hier drohen Langzeitschäden, die einen erhöhten Aufwand im Bereich der Wartung und Inspektion zur Folgen haben. Im schlimmsten Fall droht ein vorzeitiger Motorschaden, welcher mit sehr hohen Kosten verbunden ist.

Passendes Motoröl

Das Angebot an verschiedenen Ölsorten auf dem Markt ist recht groß, allerdings schreibt jeder Autohersteller bestimmte Sorten für seine Modelle vor. Besonders beliebt sind Leichtlauf- und Longlife-Öle, da diese eine reibungslose Schmierung und lange Wechselintervalle zulassen. Doch wenn Sie zum Beispiel nur wenige tausend Kilometer im Jahre fahren und dazu noch häufig Kurzstrecken, gibt es Motoröle, die dafür sorgen, dass dieses besonders schnell schmierfähig wird und der Motor dadurch eher auf Betriebstemperatur kommt. Besonders im Winter bei starken Minusgraden kann dies sehr hilfreich sein. Auf Dauer gesehen, können so Schäden am Motor oder den Bauteilen vermieden werden. Hier lohnt sich im Zweifel ein Gespräch mit der Fachwerkstatt oder dem Händler über das am besten geeignete Motoröl.

Motor warm fahren

Nach dem Starten des Motors sollte erst mal eine Strecke von 10 bis 15 km ohne höhere Drehzahlen gefahren werden, am besten nicht mehr als 3.000 Umdrehungen, damit das Fahrzeug langsam auf Betriebstemperatur kommt und das Öl eine optimale Schmierwirkung erzielen kann. Dann ist sichergestellt, dass sämtliche wichtigen Bauteile auf eine höhere Belastung vorbereitet sind. Übrigens: Ein Blick auf die Temperaturanzeige im Cockpit gibt keine Angabe über die genaue Betriebstemperatur, sondern zeigt lediglich die Temperatur des Kühlmittels an. Es reicht also nicht aus, einfach nur diese Anzeige zu beobachten.

Um den Motor möglichst schnell auf Betriebstemperatur zu bringen, eignet sich ein Drehzahlbereich zwischen 2.000 und 3.000 Umdrehen. Ganz niedertouriges Fahren ist für das Triebwerk auf Dauer auch nicht so gut, da es dann nahe an der sogenannten Klopfgrenze arbeitet.

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