Autor: Redaktion LeasingTime.de
Bei schwierigen Straßenverhältnissen macht Autofahren Ihnen vermutlich auch keine Freude. Glatte oder schlammige Straßen lassen Fahrzeuge mit Zweiradantrieb verzweifeln. Der Allradantrieb entfaltet bei solchen Straßenverhältnissen erst sein ganzes Können. Auch im schwierigen Terrain hat der Allrad diverse Vorteile. Doch wo Licht ist, da ist auch Schatten. Der erhöhte Mehrverbrauch ist ein großer Nachteil dieser Antriebsart. Wie Sie dennoch effizient fahren können, erfahren Sie hier.
Fahrzeuge mit Allradantrieb sind meist große, geländefähige Autos. Sie bringen deutlich mehr Gewicht auf die Waage. Je schwerer ein Fahrzeug ist, umso mehr Energie muss aufgewendet werden, es in Bewegung zu setzen. Die erhöhte Masse ist daher ein Grund für den erhöhten Energieverbrauch bei Allradfahrzeugen. Hinzu kommt mehr Technik, die verbaut wurde. Ein Allrad benötigt eine zusätzliche Antriebswelle, ein zusätzliches Getriebe und eine weitere Kupplung. Das sind Bauteile, die das Gewicht erhöhen und damit auch den Verbrauch.
Ein weiterer Grund ist der physikalische Widerstand. Bei einem Zweiradantrieb verteilt sich die Antriebskraft auf die vordere Achse, die hintere Achse ist starr. Bei einem Allrad sind alle vier Räder unabhängig voneinander angesteuert um eine möglichst hohe Traktion zu garantieren. An allen vier Rädern und den zusätzlichen Bauteilen geht Reibungsenergie verloren. Das wirkt sich auf den Kraftstoffverbrauch aus und treibt ihn in die Höhe.
Um einen verlässlichen Wert über den Mehrverbrauch zu erreichen, wurden die zwei Antriebsarten einem Vergleich unterzogen. Dabei wurden identische Modelle miteinander verglichen, eines mit Allrad- und eines mit Zweiradantrieb. Die Ergebnisse dieser Vergleiche haben deutlich gemacht, dass allein die bessere Antriebsart für den erhöhten Mehrverbrauch verantwortlich ist.
Mit dem Allradantrieb verlängert sich der Antriebsstrang deutlich, mehr Reibung und mehr Gewicht erhöhen den Verbrauch. Je nach Modell kann das einem Mehrverbrauch von zehn bis fünfzehn Prozent bewirken. Im Durchschnitt müssen Sie mit einem Mehrverbrauch von ein bis zwei Liter auf 100 Kilometer rechnen. Durchschnittlich fährt der deutsche Autofahrer rund 15.000 Kilometer pro Jahr. Mit einem Allrad würden Sie also mehr als 150 Liter mehr verbrauchen. Eine große Menge, die sich auf den Geldbeutel niederschlägt.
Gibt es praktische Möglichkeiten, mit denen Sie als Fahrer den Treibstoffverbrauch ihres Allrad-Fahrzeuges beeinflussen können? Ja, tatsächlich können Sie mit einer angepassten Fahrweise den Verbrauch minimieren.
Es gibt Fahrzeuge, bei denen kann der Allradantrieb bei Bedarf abgeschaltet werden. Bei guten Straßenverhältnissen können sie den zusätzlichen Antriebsstrang ausschalten. Das Fahrzeug verhält sich dann ähnlich wie ein Modell mit Zweirad-Antrieb. Der erhöhte Verbrauch kann dadurch auf ein Minimum reduziert werden. Zwar fahren Sie dann immer noch ein deutlich schwereres Fahrzeug durch den Verkehr, profitieren aber von geringeren Reibungsverlusten an der zusätzlichen Technik. Der Allradantrieb auf Abruf ist seit einigen Jahren verfügbar, bei einigen Herstellern jedoch nur als Extra erhältlich.
Eine weitere Möglichkeit zum Sparen ist vorausschauendes Fahren. Eine angepasste Fahrweise kann auch beim Allrad den Verbrauch deutlich senken. Den Motor nicht im Leerlauf laufen lassen, schnelles Hochschalten und langsames Runterschalten der Gänge - all diese Tipps haben Sie sicherlich schon damals in der Fahrschule gelernt. Elektrische Extras wie Klimaanlage, Sitzheizung oder ein Multimediasystem wirken sich ebenfalls auf den Verbrauch aus. All das sind Faktoren, die Sie in ihrem Allrad-Fahrzeug beeinflussen können.
Bei den genannten Nachteilen wie höheren Spritverbrauch und ein erhöhter Anschaffungspreis stellt sich die Frage, warum Allrad? Gerade im Winter hat dieser Antriebsstrang große Vorteile. Vier angesteuerte Reifen bringen mehr Kraft auf losen Untergrund und erhöhen die Sicherheit enorm. Auch in Regionen mit vielen Bergen enteilen Sie mit einem Allrad anderen Verkehrsteilnehmern.
Wenn Sie viel in solchen Regionen unterwegs sind, dann stellt das Fahrzeug mit Allradantrieb eine lohnenswerte Alternative zum gewöhnlichen Zweiradantrieb dar. Schlussendlich ist es eine Frage des Geldbeutels, ob Sie die höhere Investition tätigen möchten. Im norddeutschen Flachland zahlt sich ein Allrad hingegen meist nur in den wenigen Wochen mit winterlichen Straßenverhältnissen aus.
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