NEFZ: Dem Kraftstoffverbrauch auf der Spur

NEFZ: Dem Kraftstoffverbrauch auf der Spur

Wenn man sich als Autofahrer ein neues Fahrzeug anschafft, möchte man immer wissen, wie viel das Fahrzeug in Zukunft an Kraftstoff verbrauchen wird. Zusätzlich sind für den Autofahrer die produzierten Emissionen interessant, wenn er auf die Umwelt achten möchte. Aber auch die Frage, welcher Schadstoffklasse das Fahrzeug zugeordnet ist, ist für einen Autofahrer, der ein Fahrzeug erwirbt oder leasen möchte, nicht uninteressant. Um dies zu ermitteln und Fahrzeuge hinsichtlich von Verbrauch und Schadstoffproduktion besser vergleichen zu können, hat man verschiedene Verfahren entwickelt, die dem Autofahrer bessere Vergleichsmöglichkeiten bieten. Eine davon ist der NEFZ, den wir Ihnen näher erläutern wollen. So wissen Sie in Zukunft, wofür diese Abkürzung steht und wie viel Ihr Fahrzeug tatsächlich verbraucht. Ebenso erfahren Sie, wie realistisch die gemessenen Werte sind und welches neue Verfahren es zum Verbrauch des Kraftstoffs gibt.

Was verbirgt sich hinter der Abkürzung NEFZ?

Die Abkürzung NEFZ steht für den „Neuen Europäischen Fahrzyklus“, der bereits 1986 eingeführt wurde. Im Englischen heißt dieser Fahrzyklus New European Driving Cycle (NEDC). Die Einführung hing mit der ersten Ölkrise zusammen, es sollte ein Verfahren entwickelt werden, was den Verbrauch eines Fahrzeugs wiedergibt. Unter Laborbedingungen sollte immer ein Fahrzeug getestet werden, wobei für die Messung verschiedene Parameter aufgestellt wurden. Die Höchstgeschwindigkeit darf bei der Messung 120 km/h betragen und es wird ein Fahrzeug verwendet, bei dem das Leergewicht berücksichtigt wird und 100 kg Zusatzgewicht (was etwa dem Gewicht eines Fahrers entspricht) hinzugerechnet werden. Die Zeit für die Messdauer beim NEFZ dauert 20 Minuten. Die Laufleistung darf 3.000 km nicht überschreiten, es werden also fast neue Fahrzeuge für den Test herangezogen, die das Werk frisch verlassen haben. Die Länge des Zyklus beträgt beim NEFZ 11 km. Schließlich wird die Messung bei einer Außentemperatur von 20 bis 30 Grad vorgenommen. Dazu kommen noch weitere einzelne Parameter, die gesetzlich vorgeschrieben sind.

Wie funktioniert das Verfahren?

Unter Berücksichtigung der genannten Parameter wird im Labor eine Testmessung durchgeführt. Dabei dürfen die Testkriterien nicht verändert werden. Aufgrund der festgelegten Parameter wird der durchschnittliche Verbrauch eines Fahrzeugs gemessen. Dabei werden immer unterschiedliche Fahrzeugtypen unter die Lupe genommen. Beim Fahrzyklus sollen aber nicht nur der Verbrauch, sondern auch die vom Fahrzeug produzierten Emissionen gemessen werden. Dazu wird ein Schlauch am Auspuff des Fahrzeugs angebracht, der zu einem Testgerät geleitet wird. Bei laufendem Motor prüft das Testgerät die produzierten Schadstoffpartikel. Der Neue Europäische Fahrzyklus soll den Verbraucher nicht nur über den Verbrauch und die die produzierten Emissionen aufklären, sondern ist auch wichtig, wenn nicht gar entscheidend für die Zulassung eines Fahrzeugs im europäischen Raum. Leider wird bei den Testmessungen manchmal „getrickst“, um den Verbrauch möglichst gering zu halten und bessere Werbung mit niedrigeren Verbrauchswerten machen zu können. Deshalb ist der NEFZ in den letzten Jahren zunehmend in Kritik geraten.

Wie aussagekräftig sind die Werte in Bezug auf den realen Verbrauch in der Praxis?

Da die Messung unter Laborbedingen erfolgt, halten viele Autoexperten die Werte in Bezug auf den realen Verbrauch beim NEFZ für realitätsfern. Schließlich ist der NEFZ fast 30 Jahre alt und die Messmethoden haben sich zwischenzeitlich verändert. So ist beispielsweise eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h für die meisten Autos, die mit schnellen Motoren und mehr PS ausgestattet sind, nicht mehr bei einer Messung tragfähig. Ebenso werden Umweltbedingungen nicht berücksichtigt, die bei einer Messung auftreten. So herrscht beispielsweise im Labor Windstelle, die bei einer Straßenmessung nicht vorherrscht. Auch andere Parameter werden kritisiert. Dazu gehören die niedrige Durchschnittsgeschwindigkeit von nur 34 km/h und die kurze Länge des Zyklus. Deshalb wird nicht zuletzt von Umweltverbänden, aber auch von Automobilclubs immer mehr ein Umdenken bei der Messung von Verbrauch und Emissionen gefordert. Im Gespräch steht 2017 der WLTP (Worldwide Harmonized Light Vehicles Test Procedures), der die Wirklichkeit des Straßenverkehrs realistischer abbilden soll. Dabei soll nicht nur die Höchstgeschwindigkeit auf 131 km/h erhöht werden, auch die Testzeit soll auf 30 Minuten verlängert werden. Zudem lassen sich einige Schadstoffe nur außerhalb eines Labors messen, so dass gefordert wird, den Test direkt auf die Straße zu verlagern. So erhält der Verbraucher realistischere Werte beim Neuwagenkauf.

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