Autor: Redaktion LeasingTime.de
Verbraucht der Motor eines Kraftfahrzeugs ungewöhnlich viel Kühlwasser, so liegt in der Regel ein Defekt vor. Falls das Kühlwasser nicht sichtbar durch eine Undichtigkeit im Kühlsystem austritt, so kann die Ursache in einer defekten Zylinderkopfdichtung begründet liegen. Das Kühlwasser dringt in diesem Fall in Bereiche des Motors vor, die nicht zum Kühlsystem gehören und wird bisweilen während des Verbrennungsvorgangs verdampft. Fachleute sprechen in diesem Zusammenhang landläufig davon, dass der Motor „Wasser zieht“.
Wenn der Motor Wasser zieht, kann ein Defekt der Zylinderkopfdichtung vorliegen. Diese Dichtung ist zwischen dem Kurbelgehäuse und dem Zylinderkopf des Verbrennungsmotors montiert. Sie dichtet unter anderem die Kanäle für Motoröl und Kühlwasser ab. Da die Zylinderkopfdichtung einer ständigen thermischen Belastung ausgesetzt ist, verschleißt sie mit der Zeit. Dies kann sich beispielsweise durch Rissbildungen im Material bemerkbar machen. Ist die Dichtung defekt, so können sich Motorflüssigkeiten vermischen oder in das Kurbelgehäuse eintreten. Kühlwasser gelangt in diesem Fall häufig in Bereiche außerhalb des Kühlmittelkreislaufs, beispielsweise in den Ölkreislauf oder in die Brennräume. In letzterem Fall verdampft das Kühlwasser während des Verbrennungsvorgangs und wird mit dem Abgas durch das Abgassystem ausgestoßen. Dies können Sie mitunter leicht daran erkennen, dass weißer Dampf aus dem Auspuff austritt – auch im Zusammenhang mit einem Gebrauchtwagenkauf wird häufig geraten, bei einer Probefahrt darauf zu achten.
Bei deutlichem Dampfaustritt sollten Sie den Motor sicherheitshalber abstellen und den Wagen in eine Werkstatt schleppen lassen oder einen Pannendienst verständigen. Bei einer defekten Zylinderkopfdichtung kann zudem eine Vermischung von Kühlwasser und Motoröl auftreten. Hierbei zeigt das Kühlwasser häufig eine bräunliche Verfärbung oder es finden sich Wasseranteile im Motoröl. Den Zustand von Kühlwasser und Motoröl sollten Sie nicht nur aus diesem Grunde gelegentlich selbst überprüfen. Die Anzeichen einer defekten Zylinderkopfdichtung sollten Sie dabei keinesfalls auf die leichte Schulter nehmen, da bei Weiterbetrieb des Motors mit defekter Dichtung ein kapitaler Motorschaden auftreten kann. Eine defekte Zylinderkopfdichtung sollten Sie in einer Fachwerkstatt wechseln lassen. Die Reparatur ist nicht einfach und setzt ein gewisses Fachwissen und spezielle Werkzeuge voraus.
Ein gelegentlicher Blick unter die Motorhaube des eigenen Autos schadet nie. Auf diese Weise lassen sich Defekte oft schon im Vorfeld erkennen. Neben der Kontrolle von Kabeln und Schläuchen auf sichtbare Beschädigungen, etwa durch Reibung während des Betriebs oder Marderbisse, sollten Sie auch einen Blick auf die sich im Motorraum befindlichen Flüssigkeitsbehälter werfen. Oftmals gilt der Blick hierbei lediglich dem Füllstand des Wischwasserbehälters für das Scheibenwischwasser, jedoch sollte auch dem Behälter für das Kühlwasser des Motors besondere Aufmerksamkeit zuteilwerden. Die genaue Position des Kühlwasserbehälters ist in der Regel in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs verzeichnet, zumeist wird auch aufgeführt, in welchem Bereich sich der Wasserstand bewegen sollte. Der Kühlwasserstand kann dabei oft bereits einfach durch den üblicherweise transparenten Behälter von außen eingesehen werden. Befindet sich der Wasserstand zwischen der Minimal- und der Maximalmarkierung, ist alles im grünen Bereich.
Auch die Farbe des Kühlwassers sollten Sie hierbei gleich überprüfen. Das Kühlwasser ist immer durch das beigegebene Frostschutzmittel farbig eingefärbt, üblich sind Farben wie Blau, Grün, Gelb, Rot oder vereinzelt auch Rosa. Schimmert das Kühlwasser hingegen bräunlich oder sind dunkle Streifen zu erkennen, so ist vermutlich Motoröl in das Kühlwasser eingetreten, was auf einen Motordefekt wie eine kaputte Zylinderkopfdichtung hindeutet. Ein Fachmann kann den Defekt näher eingrenzen.
Das Sinken des Kühlwasserstands oder der Verlust von Kühlwasser kann aber auch andere Ursachen als eine defekte Zylinderkopfdichtung haben. So können beispielsweise der Kühlwasserbehälter oder der dazugehörige Deckel defekt sein, so dass Wasser austritt oder verdunstet. Gelegentlich tritt Kühlmittel auch unbemerkt durch defekte oder poröse Kühlerschläuche aus. Dies ist nicht immer auf den ersten Blick zu erkennen, vor allem, wenn die defekte Stelle des Kühlerschlauchs verdeckt und nicht einsehbar ist. Nicht immer bildet sich im Fall einer Undichtigkeit nämlich eine Pfütze unter dem Auto, an der Sie den Verlust von Kühlwasser direkt leicht erkennen könnten. Das Kühlmittel tritt oft erst beim Betrieb des Motors aus und verdampft manchmal unbemerkt auf den heißen Motorteilen. In jedem Fall sollte das Fahrzeug bei ungewöhnlich hohem Kühlwasserverbrauch zeitnah von einem Fachmann in einer Werkstatt überprüft werden.
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