Die Motorisierung eines Fahrzeugs nimmt für viele Personen eine besonders wichtige Rolle ein, so dass die Steigerung der Motorleistung nicht nur der Wunsch von ausgewiesenen Auto-Tunern ist. Vielmehr nutzen auch immer mehr „Ottonormalverbraucher“ diese Möglichkeiten. Im Folgenden stellen wir Ihnen verschiedene Ansätze zur Leistungsoptimierung vor sowie die Vor- und Nachteile, welche sich aus dem Motortuning ergeben.
Leistungssteigerung durch den Einsatz eines Sportluftfilters oder eines Sportauspuffs
Grundsätzlich lassen sich Leistungssteigerungen am Auto durch bauliche Veränderungen am Fahrzeug sowie den Austausch von Komponenten realisieren. Besonders interessant sind diese Möglichkeiten für Personen, die ein älteres Fahrzeugmodell besitzen. Diese Fahrzeuge verfügen oftmals über kein Motorsteuergerät, so dass dort keinerlei Änderungen durchgeführt werden können. Dieser Umstand führt dazu, dass Tuner bei älteren Fahrzeugen mit Vergasern zum Beispiel auf klassische Maßnahmen wie Sportluftfilter, Sportabgasanlagen oder optimierte Nockenwellen setzen.
Der Erfolg dieser Maßnahmen ist sehr unterschiedlich zu betrachten, denn insbesondere Sportluftfilter haben oftmals keine reale Auswirkung auf die Motorleistung. Im Prinzip sollen diese dafür sorgen, dass das Fahrzeug mehr Luft ansaugen kann. Im Anschluss soll das Gemisch dünner werden und das Benzin mehr Luft für die Verbrennung erhalten. Durch die schnellere Verbrennung soll eine Leistungssteigerung entstehen. Doch diese avisierte Leistungssteigerung tritt in den meisten Fällen nicht auf und lediglich der Motorsound verändert sich. Effektiver sind hingegen Sportabgasanlagen, also Sportauspüffe. Diese werden regelmäßig im Rennsport genutzt und erhöhen die Leistung des Fahrzeugs. Wer den Einbau einer solchen Sportabgasanlage plant, sollte zuvor jedoch mit einem Fachmann sprechen, denn auch hier sollte das passende Modell für das Fahrzeug verbaut werden.
Mehrleistung durch Turbolader-Tuning
Wer einen Sportauspuff als aufdringlich oder unästhetisch empfindet, der kann alternativ auch auf Turbolader-Tuning setzen. Dieses ist insbesondere bei Dieselmotoren möglich, da viele dieser Motoren ohnehin mit einem Turbolader ausgestattet sind. Ein Turbolader bringt dem Motor ein erhöhtes Drehmoment und mehr Leistung. Selbstverständlich kann dieser angepasst werden, so dass die Leistungssteigerung im Vergleich zum Serienzustand spürbar ist. Unter Experten gilt der Turbolader zudem als guter Ansatzpunkt für effektives Motortuning. Dabei sollte jedoch ein Fachmann die Änderungen durchführen. Hierbei kann dieser selbst Hand am bestehenden Turbolader anlegen oder eine Änderung per sogenanntem „Turbokit“ herbeiführen. Dieses wird anschließend eingebaut. Als Indikator für die Qualität kann der Preis herangezogen werden, denn dieser startet modellabhängig meist bei etwa 2.000 Euro.
Was kann mit einem Motortuning erreicht werden?
Grundsätzlich kann bei jedem Fahrzeug eine Steigerung der Motorleistung realisiert werden. Die absolute Steigerung hängt dabei natürlich vom verbauten Motor ab, denn insbesondere hubraumstarke Motoren besitzen mehr Spielraum nach oben. Vor allem eine größere Menge des benötigten Benzin-Luftgemischs oder eine Drehzahlerhöhung soll die Leistung des Fahrzeugs nachhaltig steigern. Im Grunde sagt bereits der Begriff „tunen“ aus, was das Ziel des Eingriffs in den Motor des Fahrzeugs ist. Hierbei handelt es sich lediglich um eine Verbesserung. Als Kunde kann man das Drehmoment, die Spitzenleistung oder das Verbrauchsverhalten des Fahrzeugs optimieren. Die Wahl des passenden Ansatzes liegt dabei immer beim Kunden.
Welche Nachteile kann das Motortuning im Allgemeinen mit sich bringen?
Grundsätzlich bauen Automobilhersteller Motoren für einen langfristigen Einsatz im Fahrzeug. Hierbei sind alle Komponenten im Fahrzeug auf die Leistung des Motors ausgelegt. Das bedeutet zum Beispiel, dass das verbaute Getriebe auf das Drehmoment des Autos optimiert wurde. Auch die Bremsen sind für die entsprechende Motorleistung ausgelegt. Dennoch sind Leistungssteigerungen im Rahmen von zum Beispiel 10-15 kW normalerweise bei den meisten Fahrzeugen im Bereich des Machbaren, denn hier muss in der Regel noch keine größere Anpassung der Bremsanlage vorgenommen werden. Wer deutlich mehr Leistung haben möchte, der sollte jedoch auch einen Wechsel der Bremsanlage in Betracht ziehen, da ansonsten ein zu langer Bremsweg oder hoher Verschleiß der Bremsen die logischen Folgen wären. Des Weiteren sollte auf einen Prüfbericht oder ein Teilegutachten geachtet werden, welches von guten, qualitativ hochwertigen Tunern bereitgestellt wird. Auch die Eintragung des Motortunings in die Fahrzeugpapiere ist ein sinnvoller Schritt, da ansonsten die allgemeine Betriebserlaubnis nicht gegeben ist und eine Regulierung bei einem Unfall durch die Versicherung unter Umständen nicht vorgenommen wird. Laut einigen Experten bauen Automobilhersteller zwar genügend Sicherheitsreserven in das Fahrzeug ein, doch werden diese ausgereizt, so geht dies zulasten der Zuverlässigkeit. Auch auf das Abgas- und Geräuschverhalten muss geachtet werden, denn dieses ist für die Erfüllung der Abgasnormen dringend erforderlich. Eine Besonderheit gilt zudem im Leasing: Wer an einem Leasingfahrzeug bauliche Veränderungen vornehmen möchte, der sollte unbedingt vorher mit dem Händler bzw. dem Leasinggeber Kontakt aufnehmen und das Vorhaben absprechen. So lassen sich Missverständnisse und spätere Schwierigkeiten bei der Leasingrückgabe vermeiden.
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