Sicherheit ist beim Autofahren das A und O. Neben dem Anschnallgurt zählen Airbags in modernen Fahrzeugen zu den Schutzengeln, wenn es zu einem Unfall kommen sollte. Besonders in hochpreisigen Fahrzeugen sind gleich mehrere dieser Lebensretter vorhanden, die bei einem Aufprall den Kopfbereich und andere sensible Körperzonen auffangen und so Leben retten können. Viele Autofahrer wissen jedoch nicht, wie eigentlich so ein Airbag ausgelöst wird und wie er schlimmen Schaden bei einem Aufprall verhindert. Wir zeigen Ihnen, wie ein Airbag funktioniert, damit Sie genau wissen, wann er bei Unfällen ausgelöst wird. So können Sie das Wissen rund um Ihr Fahrzeug ein Stück erweitern und sind bei Verkehrsunfällen gut gerüstet.
Seit wann sind Airbags in Fahrzeugen verbreitet?
Nicht immer gab es Airbags in Autos. Speziell als die Autos immer schneller wurden, begann man, über Sicherheitsmaßnahmen nachzudenken, die bei Verkehrsunfällen schlimme körperliche Schäden verhindern sollten. Sehr alt ist die Erfindung des Airbags allerdings noch nicht. Der Münchener Erfinder Walter Linderer hatte 1951 zum ersten Mal die Idee, ein Luftkissen in ein Fahrzeug einzubauen, das bei einem Aufprall den Körper abfangen sollte. Diese geniale Erfindung meldete Linderer zum Patent an. Allerdings dauerte es viele Jahrzehnte, bis man einen Airbag baute, der in der heutigen Form existiert. Problematisch war es vor allem, den Luftsack zum schnellen Aufblasen zu bewegen, ohne dass er platzt, aber gleichzeitig auch schnell nach dem Aufprall reagiert. Das erste deutsche Auto, was mit einem funktionierten Airbag ausgestattet wurde, war die Mercedes S-Klasse im Jahr 1981.
Wie sind die Airbags technisch grundsätzlich aufgebaut?
Der Airbag ist im Prinzip nichts anderes als ein großer Luftsack, der in ein Airbagmodul verbaut ist. Diese Module werden an unterschiedlichen Stellen in Fahrzeugen eingebaut, wie dem Lenkrad oder im Bereich des Armaturenbretts beim Beifahrer. Moderne Autos haben auch seitliche Airbags, die verhindern, dass die Insassen mit dem Kopf gegen die Seitenscheibe schlagen. An unterschiedlichen Stellen im Fahrzeug befinden sich zudem Crashsensoren, die einen Aufprall erkennen und blitzschnell diese Information an das Steuergerät im Fahrzeug weiterleiten. Das Steuergerät löst dann eine Gaspatrone aus, die den Luftsack aufbläst und die Körperteile der Insassen auffängt. Damit die Crashsensoren reagieren, sind vor allem die Aufprallstärke und der Winkel des Aufpralls entscheidend. Denn bei einem schwachen Aufprall oder lediglich einem schnellen Bremsvorgang wird der Airbag richtigerweise noch nicht ausgelöst. Das Aufblasen eines Airbags dauert nur wenige Millisekunden, eine Zeit, die im Fahrzeug bei einem Unfall über Leben und Tod entscheiden kann. Mit jeder Fahrzeugentwicklung werden auch Airbags stetig weiter verbessert, so dass sie noch präziser bei einem Unfall auslösen und so Leben retten können.
Was sollte rund um den Airbag beachtet werden?
Ein Airbag hält, wie viele Teile in einem Fahrzeug, nicht ewig. Deshalb empfehlen Fahrzeug-Hersteller, diesen nach rund 15 Jahren auszutauschen, auch wenn er in der Zwischenzeit nicht ausgelöst wurde. Wurde ein Airbag bei einem Unfall ausgelöst, kann er nicht noch einmal verwendet und wieder eingebaut werden. Er muss dann fachgerecht entsorgt werden. Dabei wird der Airbag auf Entsorgungshöfen künstlich zum Platzen gebracht, damit nicht die Gefahr besteht, dass er erneut missbräuchlich in den Wirtschaftskreislauf gerät. Ein neuer Airbag ist nicht günstig. Je nach Modell kann man als Autofahrer schnell einmal 600 bis 700 Euro bezahlen. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass Airbags bei Autoeinbrechern sehr beliebt sind. Besonders Airbags hochwertiger Fahrzeugmodelle werden gerne geklaut und dann online versteigert oder ins Ausland verkauft. Damit der Airbag bei einem Unfall auch wirklich auslöst, ist es wichtig, dass ihn keine Gegenstände während der Fahrt blockieren. Wenn man als Elternteil eine Babyschale auf dem Beifahrersitz mitnehmen möchte, dann sollte man unbedingt den Beifahrerairbag deaktivieren. Sonst besteht die Gefahr, dass der Airbag bei einem Aufprall ausgelöst wird und damit das Kind gefährdet. Wie Sie den Beifahrerairbag aktivieren und deaktivieren können, können Sie zumeist leicht der Beschreibung von Ihrem Fahrzeug oder einem Aufkleber im Auto entnehmen. Zudem sollte man beim Start des Fahrzeugs prüfen, ob die Airbagleuchte angeht. Gerade wenn man einen Gebrauchtwagen erwirbt, sollte man darauf achten. Denn eine fehlerhafte Airbagleuchte weist auf einen defekten Airbag oder zumindest Probleme mit dem Steuergerät hin.
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