Jederzeit ein fester Sitz: So ziehen Sie die Radmuttern richtig nach

Jederzeit ein fester Sitz: So ziehen Sie die Radmuttern richtig nach

Täglich sind Sie mit Ihrem Auto auf den Straßen unterwegs. Dabei ist die Kontaktfläche eines jeden Reifens zur Straße gerade einmal so groß wie eine Postkarte. Und jeder dieser Reifen ist mit nur vier, teilweise sogar nur drei Muttern oder Schrauben an Ihrem Fahrzeug befestigt. Und, Hand aufs Herz: Wann haben Sie diese Muttern das letzte Mal kontrolliert? Von Zeit zu Zeit sollten die Radmuttern oder Radschrauben, ebenso wie der Ölstand, kontrolliert werden. Besonders nach einem Reifenwechsel sollte der feste Sitz der Radhalter nach fünfzig bis einhundert Kilometern kontrolliert werden.

Radmuttern benötigen festen Sitz

Nach jedem Reifenwechsel weisen die Autowerkstätten Sie darauf hin, nach den nächsten zurückgelegten 50 bis 100 Kilometern die Muttern der Räder zu kontrollieren. In einigen Reparaturhäusern bekommen Sie zur Erinnerung einen entsprechenden Aufkleber auf Ihren Autoschlüssel oder ins Blickfeld im Armaturenbrett. Bei dieser Maßnahme handelt es sich bekannter Weise meist um eine Maßnahme zum Haftungsausschluss des Reifenhändlers. Da sich jede Verschraubung während der Belastung, also der Fahrt, lockern kann, ist es wichtig, auch die Radbolzen regelmäßig nachzuziehen. Nicht, dass sich einzelne Muttern nach vielen Kilometern gelöst haben und es zu einem Schlagen des Rades kommt. Dieses ist zuerst für den Fahrer gar nicht wahrnehmbar, e können aber schon Risse in der Felge entstehen. Auch wird das Bohrloch, durch welches der Bolzen geführt ist, dadurch geweitet. Dieses wird in Zukunft einen festen Sitz verhindern, die Felge ist dann hinüber. Angst, einfach so und ohne große Vorwarnung ein Rad zu verlieren, braucht heutzutage allerdings niemand haben. Dieses fällt nicht einfach so ab. Drehen Sie das Radio gerade nach einem Reifenwechsel nicht zu laut auf, sondern hören Sie auf Ihr Auto. Sollte sich ein Klappern oder Klopfen einstellen, fahren Sie sofort rechts ran und ziehen Sie die Radmuttern nach.

Radmuttern nachziehen

Radmuttern oder -bolzen können selbst nachgezogen werden. Hierzu ist nicht einmal viel Platz nötig, ein etwas breiterer Parkplatz ist vollkommen ausreichend.

Um die Radmuttern nachzuziehen, stellen Sie Ihr Fahrzeug auf einen möglichst ebenen Platz. Legen Sie den ersten Gang ein und ziehen Sie die Handbremse fest. Als Automatikfahrer wählen Sie die Stellung „P“. Nehmen Sie nun Ihr Radkreuz in die Hand und suchen Sie die richtige Seite für Ihre Radmuttern. Wenn Sie kein Radkreuz, sondern nur einen entsprechenden Schlüssel in Ihrem Bordwerkzeug haben, ist dieses vollkommen in Ordnung. Wenn Sie hingegen einen Drehmomentschlüssel zur Verfügung haben, benutzen Sie bitte diesen. Dieser sollte meist auf einen Wert von ca. 110 Nm eingestellt sein. Da dieser Wert aber von Fahrzeug zu Fahrzeug variieren kann, fragen Sie bitte bei Ihrer Fachwerkstatt den genauen Wert an oder sehen Sie in den Unterlagen zu Ihrem Fahrzeug nach.

Beginnen Sie bei einem beliebigen Reifen und ziehen Sie die Muttern immer diagonal an. Also so, dass immer die schräg gegenüberliegenden Muttern nacheinander angezogen werden. Wenn Sie mit einem Reifen fertig sind, kontrollieren Sie noch einmal die erste Mutter des Reifens, ob hier noch ein Nachziehen möglich ist. Falls ja, bitte den ganzen Reifen erneut anziehen. Wenn dieses nicht der Fall sein sollte, ist dieses Rad fertig und Sie können zum nächsten Rad übergehen. Die Reihenfolge der Reifen wiederum ist irrelevant. Haben Sie Bedenken, die Muttern fest genug angezogen zu haben, so fragen Sie jemanden aus Ihrem Bekanntenkreis oder die nächste Werkstatt. Die meisten guten Werkstätten bieten ein Nachziehen der Radmuttern mit einem Drehmomentschlüssel als Service an, welcher auch nicht extra berechnet wird oder zumindest für kleines Geld möglich ist. Eine vorsichtige Fahrt mit geringer Geschwindigkeit zur nächsten Werkstatt sollte in der Regel möglich sein, wenn Sie die Radmuttern angezogen haben. Zu fest ist übrigens auch nicht das Wahre – Sie können damit Ihre Felgen beschädigen und zudem gilt der alte Schrauberspruch: „Nach fest kommt ab“.

Im Internet finden Sie natürlich auch zahlreiche Videos zum Thema Reifenwechsel, in denen teilweise sehr gut und Schritt für Schritt erklärt wird, wie ein Reifen gewechselt wird. Da hierzu logischerweise auch das Anziehen der Schrauben oder Muttern zählt, kann es sich lohnen, sich ein solches, meist Tutorial genanntes Video anzuschauen.

Wenn Sie regelmäßig Ihre Bereifung selbst wechseln, so ist die Anschaffung eines Drehmoment Schlüssels sinnvoll. Einfache Varianten werden in regelmäßigen Abständen bei diversen Discountern für kleines Geld angeboten. Meist sind diese Aktionen passend zur Wechselsaison erhältlich. Natürlich können Sie sich auch einen professionellen Drehmomentschlüssel im Baumarkt oder Werkzeugfachhandel anschaffen.

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