Doppelt aufgeladen: So funktioniert ein Biturbo

Doppelt aufgeladen: So funktioniert ein Biturbo

Moderne Fahrzeugmotoren müssen neben einem geringen Verbrauch auch über eine ansprechende Durchzugsstärke verfügen. Daher verwenden die meisten Hersteller keine reinen Saugmotoren mehr, sondern bauen leistungsstarke Turbomotoren in ihre Modelle. Der Fahrer profitiert von einem hohen Drehmoment, welches schon ab niedrigen Drehzahlen zur Verfügung steht. Insgesamt ist das Fahrgefühl dadurch sehr harmonisch und das Fahrzeug kann „schaltfaul“ bewegt werden. Ohne Aufladung geht heute nichts mehr, besonders bei Sportwagen reicht oft ein Turbo nicht aus und ein zweiter kommt noch zum Einsatz.

Was ist ein Biturbo?

Wenn ein Turbolader verbaut ist, kommt eine Abgasturbine zum Einsatz. Dadurch kann der Luftdurchsatz im Motorraum deutlich erhöht werden. In der Folge müssen die verbauten Kolben weniger Ansaugarbeit leisten, wobei der Motor mehr Leistung erhält. Allerdings benötigt der Turbolader dafür entsprechende Energie, welche er durch einen Staudruck der Abgase erhält. Um das System nicht zu überhitzen, kommt häufig ein Ladeluftkühler zum Einsatz. Wenn es sich um einen Biturbo handelt, werden gleich zwei Turbolader verwendet, welche parallel arbeiten. Diese fallen in ihrer Bauform etwas kleiner aus und sind baugleich. Häufig wird dies auch als „Twin-Turbo“ bezeichnet. Ein solches System arbeitet sehr effizient, da Sie als Fahrer nicht übermäßig Gas geben müssen.

Die Vorteile

Ein Biturbo kommt meistens bei starken Motoren zum Einsatz. Dabei ist es völlig egal, ob es sich um ein Diesel- oder Benzinfahrzeug handelt. Der Einbau von einem solchen Triebwerk bietet dem Fahrer einige Vorteile. Im Vergleich zu einem klassischen Saugmotor besitzt ein Turbo mehr Reserven. Durch die hohe Kraftverteilung wird weniger Kraftstoff verbraucht. Eine Ersparnis im Vergleich zu einem Sauger kann 20 bis 40 Prozent betragen. Gerade in der heutigen Zeit verwenden die Autohersteller vorwiegend nur noch Aggregate mit Turbomotoren. Außerdem sind diese deutlich umweltfreundlicher, wobei Sie als Halter weniger Steuern zahlen müssen und keine Probleme haben, eine passende Umweltplakette zu bekommen. Insgesamt verringert sich bei einem solchen Motor das Gewicht, da eine leichtere Bauweise möglich ist. Dieser Gewichtsvorteil macht sich beim Fahren bemerkbar, da zum Beispiel die Beschleunigungswerte besser sind.

Funktionsweise

Ein Biturbo sorgt dafür, dass dem Motor nie die Puste ausgeht. Bereits in niedrigen Drehzahlen liegt ein hohes Drehmoment an, so dass Sie das Fahrzeug ohne Probleme untertourig fahren können. Die Motorsteuerung ist in der Lage, im passenden Moment den Turbo zu aktivieren, wobei dann ein entsprechender Ladedruck erzeugt wird. Das kurze Warten auf den Leistungszuwachs wird häufig als „Turboloch“ bezeichnet, stellt allerdings einen ganz normalen Vorgang dar. Je größer der Lader ausfällt, umso länger ist die Wartezeit, bis die Leistung einsetzt. Doch für einen gezielten Überholvorgang auf der Landstraße oder Autobahn ist dies überhaupt kein Problem. Bei einem Biturbo kann das Motorsystem so ausgelegt werden, dass das Turboloch geschickt überbrückt werden kann. Dabei springt zuerst der eine Turbo an und etwas später setzt sich das zweite Triebwerk in Gang und sorgt für einen zusätzlichen Leistungsschub. Häufig fallen die Turbos unterschiedlich groß aus, denn meistens wird der kleinere zuerst in Bewegung gesetzt und der größere setzt dann im mittleren Drehzahlbereich ein.

Gleichmäßiges Drehzahlniveau

Ein Biturbo hat im Vergleich zu einem einfachen Turbo den Vorteil, dass die Abstimmung besonders harmonisch erfolgen kann. Dabei können die Abgase in jedes Zylinderpaar ganz getrennt eingeblasen werden. Somit wird ein Abgasgegendruck erzeugt und die Leistung des Motors kann optimiert werden. Das Ziel dabei ist es, ein gleichmäßiges Drehzahlniveau zu bekommen. Dadurch können Sie deutlich entspannter fahren, da das Auto in jedem Drehzahlbereich ausreichend Kraft besitzt. Außerdem ist es möglich, den Hubraum zu reduzieren, was zu einer weiteren Einsparung von Kraftstoff führt. Das Zuschalten der beiden Turbolader kann über die Motorsteuerung beeinflusst werden. Die Hersteller haben dazu alle Freiheiten, um eine perfekte Abstimmung zu erzielen. Auch ist eine zweistufige Aufladung möglich, bei der die beiden Turbos kurz hintereinander geschaltet werden und dadurch richtig viel Druck erzeugen können. Besonders bei Sportwagen wird diese Variante gerne genutzt, um viel Drehmoment und ansprechende Beschleunigungswerte zu erzielen.

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