Autor: Redaktion LeasingTime.de
Ein EU-Neuwagen ist vor allem aus preislicher Sicht attraktiv, allerdings müssen bei einer Kaufabwicklung etliche Punkte beachtet werden, weshalb der anfängliche Preisvorteil oft täuschen kann. Im Schnitt kann so ein Importmodell rund 18 Prozent weniger kosten, als ein vergleichbares Modell im Inland. Teilweise sind auch Nachlässe von über 30 Prozent möglich, besonders dann, wenn es um „Exoten“ geht, die nicht so häufig nachgefragt werden.
Die Verlockung ist groß, beim Autokauf einige Tausend Euro sparen zu können, denn gerade EU-Fahrzeuge bieten viel Sparpotenzial. Durch die sogenannten Re-Importe werden viele Modelle günstiger auf dem Markt angeboten. Besonders Ausführungen von namhaften Herstellern locken mit attraktiven Konditionen. Ein Grund für die günstigen Preise sind unter anderem die unterschiedlichen Steuersätze innerhalb der EU. Aber auch eine zu geringe Kaufkraft setzt viele Hersteller und Händler unter Druck, so dass sie bestimmte Fahrzeuge günstiger anbieten müssen, damit diese nicht endlos auf Halde stehen. Als deutscher Käufer können Sie unter Umständen von den günstigen Preisen in der EU profitieren. Allerdings ist auch zu bedenken, dass diese Preisnachlässe an einer anderen Stelle womöglich wieder eingespart werden.
Bei der Ausstattung eines EU-Fahrzeugs müssen Sie ganz genau hinsehen, denn diese können sich von deutschen Modellen zum Teil erheblich unterscheiden. Nicht zwangsläufig gilt nämlich etwa der relativ hohe deutsche Sicherheitsstandard. So verfügt zum Beispiel nicht jedes Importauto serienmäßig über ein ESP-System oder über die elektronische Wegfahrsperre. Doch gerade in Deutschland machen Versicherungen so eine Ausstattungsvariante zur Pflicht, ansonsten drohen hohe Tarife oder das Auto kann im schlimmsten Fall gar nicht versichert werden. Aber auch persönliche Vorlieben und Komfort-Features wie eine Klimaanlage sind bei einigen Importfahrzeugen nicht vorhanden. Die Ausstattung kann sich auch auf andere Weise unterscheiden. Beispielsweise verfügen manche Neuwagen aus Skandinavien oder nordeuropäischen Ländern möglicherweise über eine besondere Winterausstattung, die hier in Deutschland gar angeboten wird. Auf jeden Fall ist es wichtig, die einzelnen Merkmale genau unter die Lupe zu nehmen.
Die EU hat die Herstellergarantie geregelt, so dass die Hersteller verpflichtet sind, auf Neufahrzeuge eine Gewährleistung von zwei Jahren zu geben, was am Ende der Neuwagengarantie entspricht. Allerdings unterscheiden sich die Leistungen von EU-Land zu EU-Land. Daher sollten Sie sich im Vorfeld genau informieren, welche Leistungen davon betroffen sind. Zudem kann es sein, dass eine Garantieleistung bereits mit der Auslieferung beginnt. Wenn ein Fahrzeug dann zum Beispiel sechs Monate bei einem Händler auf dem Hof steht, hat der Käufer nur noch 18 Monate als Restzeit übrig. Zudem muss beachtet werden, dass bei einem Defekt am Fahrzeug eventuell die gesamte Garantieabwicklung über den Händler im Ausland ablaufen muss. Nicht immer klappt so ein Vorgehen reibungslos und kann zudem mit relativ hohem Aufwand verbunden sein, der die Freude über das vermeintliche Schnäppchen schnell schmälert. Auch mit Blick auf den Rechtsanspruch rund um den Autokauf ist es auf jeden Fall sehr ratsam, eine Auslandsrechtschutzversicherung abzuschließen, damit eventuelle Streitigkeiten von den Kosten her abgedeckt werden.
Es ist theoretisch problemlos möglich, sich als Privatperson im Ausland einen Neuwagen zu kaufen, allerdings ist dabei der Verwaltungsaufwand deutlich höher, wie bei einem Händler vor Ort. So möchte die Zulassungsstelle unbedingt einen Kaufbeleg im Original sehen. Zudem muss mit der Versicherung geklärt werden, wie das Fahrzeug am besten nach Deutschland überführt werden kann. Wichtig ist dabei, zu kontrollieren, dass dieses Fahrzeug wirklich ein Neuwagen ist und es keinen Vorbesitzer gibt. Auch das Finanzamt spielt bei einem EU-Neuwagenkauf eine wichtige Rolle, denn Sie haben nur einen verhältnismäßig kurzen Zeitraum (zehn Tage), um die Mehrwertsteuer zu begleichen. Hier ist eine gute und optimale Vorbereitung ganz wichtig. Als Unterstützung können Sie auch einen erfahrenen und qualifizierten Händler einschalten, der sich mit der ganzen Abwicklung auskennt, denn hier sind zum Teil Expertenkenntnisse notwendig, damit alles reibungslos abgewickelt werden kann. Bevor Sie sich für den Kauf eines EU-Neuwagens entscheiden, sollten Sie deshalb gründlich prüfen, ob sich der Aufwand auch wirklich lohnt. Zudem müssen Sie viele Punkte beachten, die im ersten Moment als selbstverständlich erscheinen und hinterher doch ein Problem sein können. Eine optimale Vorbereitung ist hier besonders wichtig. Unter Umständen kann ein preislich interessantes Leasing die attraktivere Variante sein.
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